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Das Netzwerk gegen multiresistente Erreger (MRE) in Stade
Die Entwicklung von Antibiotika und deren breite Anwendung hat dazu geführt, dass viele Infektionserkrankungen ihren Schrecken verloren haben. In den letzten Jahren wird allerdings die Kehrseite dieser Medaille zunehmend sichtbar: Die Entwicklung von Resistenzen. Viele Krankheitserreger haben Mechanismen entwickelt, die ihnen erlauben, die Therapie mit Antibiotika zu überleben. Zunehmend erwerben Bakterien, die Krankheiten beim Menschen auslösen können, die Eigenschaft, gegen mehrere Antibiotikaklassen unempfindlich zu werden.Bakterienkolonien in einer Petrischale (Symbolbild).© Photographee.eu - Fotolia.com
Erstmalig wurde das Problem thematisiert anhand der multiresistenten Staphylokokken (MRSA). Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Problemerreger nicht nur Krankenhäusern, sondern auch nicht in den Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Arztpraxen eine zunehmende Rolle spielen. In den letzten Jahren stehen weitere Bakterien im Mittelpunkt des Interesses wie Vancomycin resistente Enterokokken (VRE), Clostridium difficile assoziierte Diarrhoen (CDAD) oder gramnegative Bakterien, die das Resistenzmerkmal ESBL erworben haben. Ein weiteres Problem könnte sich aus dem Merkmal NDM 1, ein erstmalig in Indien aufgefallenes Resistenzmuster, entwickeln.
Ziel des Netzwerkes ist es, auf unterschiedlichen Ebenen Standards für das Hygienemanagement in den unterschiedlichen Einrichtungstypen wie Krankenhaus, Pflegeheime, ambulante Pflege, Krankentransport und Arztpraxis zu entwickeln und das Hygienemanagement mit den Schnittstellen wie z. B. Krankentransport oder ambulante Hausarztpraxis hygienegerecht zu regeln. Die Mitarbeit ist freiwillig. Die Umsetzung von Beschlüssen der Arbeitsgruppen liegt in der Verantwortung der jeweiligen Institution.
Dabei macht Mut, dass die Universität Münster mit einem ähnlichen Hygienemanagement die Last multiresistenter Erreger reduzieren konnte. Im Landkreis Stade wurden deswegen zunächst zwei Arbeitsgruppen gegründet.
Die erste Arbeitsgruppe umfasst die Alten- und Pflegeheime. Weitere Informationen finden Sie hier.
Eine zweite Arbeitsgruppe umfasst die ambulanten Pflegedienste. Weiter Informationen finden Sie hier.
Eine weitere Arbeitsgruppe umfasst die Krankenhäuser. Weitere Informationen finden sie hier.
Die Kontaktdaten des Ansprechpartners bei der kassenärztlichen Vereinigung, stellvertretend für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.