Die Hamburger Wissenschaftler Lukas Eckert (links) und Lorenz Luick bei der Geomagnetik.© Kreisarchäologie / Daniel NöslerIn den Vereinsvertretern Debbie Bülau, die intensive historische Recherchen unternahm und Kontakte zu den Hinterbliebenen aufgenommen hat, und Frank Hoferichter, der unermüdlich unter anderem mit Sonden nach Relikten der Geschehnisse sucht, findet Kreisarchäologe Daniel Nösler wichtige Mitstreiter.
Ein britischer Sherman-Panzer wurde noch am 1. Mai 1945 durch eine ferngezündete deutsche Seemine in die Luft gesprengt. Alle fünf Besatzungsmitglieder starben bei der gewaltigen Explosion. Debbie Bülau recherchierte kürzlich ein Luftbild, das die Royal Air Force im Juli 1945 über Kutenholz aufgenommen hat.
Auf dem Foto sind die Explosionskrater und die Einschlagstelle des Panzerturmes noch gut zu erkennen. Laut Augenzeugenberichten ist der Turm bei der Detonation abgesprengt worden und soll sich noch heute im Boden befinden. Zwei der gefallenen Soldaten konnten damals nicht mehr identifiziert werden. Es besteht die Hoffnung, dass sich deren sterbliche Überreste noch im Inneren des Turmes befinden.
Um den Turm lokalisieren zu können, hat die Kreisarchäologie ein gemeinsames Projekt mit dem Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Hamburg initiiert. Die beiden Archäologen Lorenz Luick und Lukas Eckert von der Universität Hamburg haben den Bereich, in dem der Panzerturm vermutet wird, mit einem fahrbaren Magnetometer untersucht.
Mit dem Messgerät können magnetische Anomalien wie archäologische Befunde oder auch Metallobjekte geortet werden, ohne dass hierfür in den Boden eingegriffen werden muss. Gemessen wurde eine Fläche von mehreren Tausend Quadratmetern. Eine große Anomalie lässt bereits den Fundort des Turmes vermuten. Die gewonnenen Daten werden derzeit an der Universität Hamburg detailliert ausgewertet. Sollte sich der erste Verdacht bestätigen, ist eine Bergung des Panzerturmes geplant.
Sondengänger Frank Hoferichter hatte zuletzt 2021 und 2022 Panzerteile und Granaten auf dem Acker gefunden. 2022 wurden auch Knochenteile eines Soldaten gefunden. Auch bei den jüngsten Untersuchungen fand er wieder eine Granate. Bereits vor acht Jahren wurde auf dem Feld am Kutenholzer Ortsrand ein Teil eines Panzers gefunden. Mit seiner Massivität hatte er auch Jahrzehnte nach Kriegsende dem Landwirt noch den Mäher zerstört: Die geborgene Stahlplatte ist viereinhalb Meter lang, 75 Zentimeter breit und sechs Zentimeter dick Stahlplatte. Unter den Trümmern befanden sich die Unterschenkelknochen eines Soldaten.